Die Toten Hosen – (Kein) Ballast der Republik!

So, der quasi erste „echte“ Beitrag in diesem Blog soll sich mit meiner absoluten Lieblingsband beschäftigen. Die Toten Hosen haben am letzten Freitag (04.05.2012) ihr neuestes Album „Ballast der Republik“ losgelassen. Als alter „Hosen“-Fan habe ich dieses Album natürlich bereits seit Ankündigung Anfang des Jahres sehnlichst erwartet und dementsprechend Freitag Morgen gleich bei iTunes geshoppt, und zwar in der Edition mit der Bonus-CD (sagt man das noch bei MP3-Downloads?) „Die Geister, die wir riefen“. Die Hosen begehen in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum und haben aus diesem Anlass zusätzlich zum regulären Studioalbum diese Bonus-CD rausgehauen.

DTH - Ballast der Republik

Alles in allem muss ich sagen, dass mich dieses Album mal wieder schwer begeistert. Es ist eins dieser Alben, die man erstmal mehrmals gehört haben muss, bevor man sich wirklich ein Urteil erlauben mag. Anfangs war ich etwas enttäuscht und vermisste den einen oder anderen „Kracher“ – und tatsächlich, die wirklichen Raketen der frühen Jahre (und ich meine jetzt nicht die Kommerzbomben wie „10 kleine Jägermeister“) scheint es nicht mehr zu geben. Dafür ist das Album eins – in sich thematisch abgeschlossen und sehr homogen. Es gibt erstmals seit vielen Alben wieder ein Intro und Outro, was wie eine Klammer um das Ganze wirkt, ähnlich wie auf der „Opium fürs Volk“. Es gibt politische Texte („Ballast der Republik“), Wir-fühlen-uns-heute-sauwohl-Tracks (das bereits vorab als Single releaste „Tage wie diese“ sowie die Perle auf den zweiten Blick „Das ist der Moment“), das unvermeidliche Fussball-Gute-Laune-Lied („Schade, wie kann das passieren“), und natürlich eine schöne Ballade („Draussen vor der Tür“). Gesoffen wird auch noch – allerdings nicht mehr in der früheren Härte, sondern heute bei einem guten Glas Wein, um dabei mit einem Kumpel die alten Scheiben von früher zu hören („Altes Fieber“).

Die Bonus-CD ist ausschliesslich eine Sammlung von gecovertem Gedicht- und Liedgut; neben Falcos grossartigen „Rock me Amadeus“, dem „Schrei nach Liebe“ der Ärzte und dem grandiosen „Model“ finde ich hier den Track „Moorsoldaten“ sehr eingängig. Absoluten Kultfaktor hat auch das Duett mit Funny van Dannen „Manche Frauen“.

Das alles wirkt stimmig und passt zu den „gereiften“ Hosen, die sich ja mittlerweile auch alle um die 50 bewegen – Sauf- und Drogeneskapaden würde ich denen irgendwie auch nicht mehr abnehmen :-) Evtl. könnten die wirklich hartgesottenen Fans der ersten Hosen-Jahre enttäuscht von der Platte sein, denn das sind sicher nicht mehr „die Punks“ von vor 20 Jahren. Nein, es sind meiner Meinung nach einfach ein paar Jungs, die immer noch wahnsinnig viel Spass an dem haben, was sie da machen, und das merkt man dieser Platte an. Meiner Meinung nach ging das Album völlig zu Recht direkt in der ersten Woche auf Platz 1 der deutschen Album-Charts, denn eins sind die Hosen ganz sicher: Eine der grössten deutschen Rockbands aller Zeiten!

Klare Empfehlung: Kauf mich!

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